Wilhelm Lehmann, geboren am 4. 5. 1882 in Puerto Cabello (Venezuela). 1885 Rückkehr mit der Mutter nach Deutschland. Jugend in Wandsbek. 1900 bis 1904 Studium der Anglistik und Germanistik in Tübingen, Straßburg, Berlin und Kiel. 1905 Promotion. 1908 Staatsexamen. 1909 bis 1917 Lehrer in Neumünster und Wickersdorf. 1917 Infanterist. 1918 bis 1919 nach Desertion in englischer Gefangenschaft. 1920 bis 1923 Lehrer in Holzminden. 1923 bis 1947 Studienrat in Eckernförde. Gestorben am 17. 11. 1968 in Eckernförde. Wilhelm Lehmann war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Freien Akademie der Künste, Hamburg, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München.
* 4. Mai 1882
† 17. November 1968
von Wilfried Ihrig
Essay
Bekannt geworden ist Wilhelm Lehmann, wenn überhaupt, nur als Lyriker, doch begonnen hat er als Erzähler im Banne des Expressionismus. Mit fünf Romanen sowie zahlreichen Erzählungen und Novellen hat er ein umfangreiches Werk in Prosa hinterlassen, das viel gelobt und wenig gelesen wurde, dessen künstlerischer Rang auch nicht unumstritten ist. In den Romanen, die 1930 abgeschlossen vorlagen, obwohl sie zum Teil bedeutend später veröffentlicht worden sind, dominiert ein autobiographisches Motiv: Die Helden sind meist im Lehrberuf tätig. Ihre Konflikte ...